MUSICA OBLITA

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Symphonie Nr. 3 C-Dur op. 53

Über die Entstehungszeit von Rombergs Sinfonie Nr. 3 C-Dur fehlen genauere Daten. In einem Werkverzeichnis, das der Wiener Musikaliensammler Aloys Fuchs (1799-1853) kurz nach Bernhard Rombergs Tod in der „Allgemeinen Wiener Musik-Zeitung“ veröffentlichte, ist jedoch eine (dort als unveröffentlicht bezeichnete) „Simphonie in C-Dur für’s Orchester. Componirt in Hamburg 1826[1] aufgeführt, bei der es sich mangels anderer in Frage kommender Werke nur um die Sinfonie Nr. 3 C-Dur op. 53 handeln kann. 

Der Stimmdruck der Sinfonie erschien um 1830 in Wien im Verlag von Tobias Haslinger; genauer lässt sich das Erscheinungsdatum nicht fassen, da widersprüchliche Auskünfte vorliegen. In einer Zeitungsanzeige erstmalig annonciert wird der Druck in der Wiener Zeitung vom 18. Juni 1831[2]; andererseits findet sich bereits im März 1830 in der Allgemeinen musikalischen Zeitung der Hinweis, dass das offenbar schon längere Zeit angekündigte Werk „nun wohl erschienen“ sei.[3] 

Dafür, dass der Druck spätestens 1830 fertig vorlag, spricht die Tatsache, dass das Werk am 18. November 1830 im 7. Gewandhauskonzert in Leipzig aufgeführt wurde. In der musikalischen Presse wurde das Werk insgesamt positiv besprochen, wenn auch in der Regel keine langen Ausführungen gemacht wurden: Rombergs Fähigkeiten galten als bekannt, aber seine  Weigerung, den einmal erreichten Stand seiner Entwicklung weiter zu treiben, war ebenso bekannt. 

Anlässlich der Leipziger Erstaufführung fand der Rezensent der Allgemeinen musikalischen Zeitung das Werk „geübt und erfahren bearbeitet[4]; in Prag, wo sie in der gleichen Saison erklang, fand man in ihr „ein modernes, solides und brillantes Werk[5], während sie in Magdeburg „das Publikum nicht goutiren wollte[6]

Gar nicht so modern erschien sie jedoch dem Rezensenten des Stimmdrucks im Wiener Allgemeinen musikalischen Anzeiger, der sie „mehr den großen Tonmassen eines Haydn und Mozart, als den oft schwer aufzuführenden Details eines Spohr und Onslow“ zu vergleichen fand. Als besonders lobenswert hebt er das Finale hervor, das „consequent durchgeführt[7] sei. Tatsächlich ist dieser Satz von einer außergewöhnlichen Knappheit des thematisch-morivischen Materials geprägt, der Romberg indes durch abwechslungsreiche harmonische Wendungen und durch reichlich verwandte kontrapunktische Satztechniken immer neue Aspekte abzugewinnen weiß.

In der Folgezeit erschien auch in der Allgemeinen musikalischen Zeitung eine Rezension des Stimmdrucks.[8]

Bert Hagels

[1] Aloys Fuchs, „Beitrag zur Künstlergeschichte des königl. preußischen Capellmeisters Bernard Romberg“, in: Allgemeine Wiener Musik-Zeitung 1 (1841), Nr. 109, 11.09.1841, S. 453-455.

[2] Vgl. Alexander Weinmann, Vollständiges Verlagsverzeichnis Senefelder – Steiner -  Haslinger, 3 Bde., München/Salzburg 1980, Bd. 2, S. 26.

[3] „Uebersicht der seit dem 1sten Juli bis zum Ende des Jahres 1829 gedruckten Musikalien“, in: Allgemeine musikalische Zeitung [im Folgenden: AmZ] XXXII (1830), Sp. 173.

[4] „Leipzig“, in: AmZ XXXIII (1831), Sp. 108-112; hier: Sp. 108.

[5] „Prag“, in: AmZ XXXIII (1831), Sp. 345-348; hier: Sp. 346.

[6] „Magdeburg“, in: AmZ XXXIII (1831), Sp. 486-489; hier: Sp. 487.

[7] „3me Sinfonie [...]. Composée par B. Romberg [...], in: Allgemeiner Musikalischer Anzeiger 4 (1832), S. 104-105; hier S. 104f.

[8] „IIIme Sinfonie [...] Composée - - par Bern. Romberg [...]“, in: AMZ XXXIV (1832), Sp. 285-286.

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