MUSICA OBLITA

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Sinfonie D-Dur op. 52

Von Wilms' Sinfonie D-Dur op. 52 wissen wir lediglich, dass sie zwischen 1814 und 1819 publiziert worden sein muss.[1] Sie erschien, wie bereits die opp. 10 und 14, im Verlag von Johann Julius Hummel (1728-1798), dessen Unternehmen nach seinem Tod von seiner Tochter und deren Gatten bis 1822 fortgeführt wurde.[2]  

Hummel und seine Nachfolger - das Unternehmen bestand seit ca. 1754 in Amsterdam, der Firmensitz wurde aber im Jahr 1774 nach Berlin verlegt -  können als Wilms’ Hauptverleger in Amsterdam gelten; mit den größeren Orchesterkompositionen von Wilms scheint sich der Verlag indes schwer getan zu haben. Es hat den Eindruck, als ob der Verlag sich erst dann zum Druck von Wilmsschen Sinfonien bereit gefunden habe, als Leipziger Verlage wie Kühnel und Breitkopf & Härtel mit der Herausgabe von op. 9 und op. 23 die guten Erfolgsaussichten der Sinfonien von Wilms belegt hatten.[3]  

An Rezeptionszeugnissen ist bisher nichts bekannt. Es darf aber als wahrscheinlich gelten, dass das Werk in Amsterdam im Rahmen der Konzerte der Felix Meritis-Gesellschaft oder der Eruditio Musica erklang. 

Anders als ihre Vorgänger opp. 9, 14 und 23 scheint op. 52 aber in Leipzig nicht aufgeführt worden zu sein. Zwar kam am 24. 11. 1814 im Gewandhaus eine nicht näher gekennzeichnete Sinfonie von Wilms zur Aufführung[4]; hätte es sich aber um eine neue, dem Leipziger Publikum bis dato nicht bekannte Sinfonie gehandelt, so wäre eine Resonanz in der über die Gewandhauskonzerte recht ausführlichen Berichterstattung der AMZ zu erwarten gewesen.

Bert Hagels

[1] Angezeigt ist sie im Ergänzungsband 1819 des Handbuch der musikalischen Literatur; im Verlagskatalog Hummels aus dem Jahr 1814 ist sie indes noch nicht aufgeführt.

[2] Vgl. Cari Johansson, J.J. & B. Hummel: Music Publishing and Thematic Catalogues, Bd. 1, Stockholm 1972, S. 4f.

[3] Vgl. Klusen, Wilms, a.a.O., S. 52f.

[4] Alfred Dörffel, Statistik der Concerte des Gewandhauses zu Leipzig, Leipzig 1881, S. 77. Die späteren dort angegebenen Daten - 22. 02. 1816 und 27. 04. 1817 – beziehen sich auf op. 23; vgl. Leipzig, in: AMZ XVIII (1816), Sp. 273-285; hier Sp. 279; und Leipzig, in: AMZ XIX (1817), Sp. 353-365; hier: Sp. 360.

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